Wednesday, October 20, 2010

Schadstoffe in Fertighäusern

Fertighäuser sind zwar nicht mehr der große Trend in der Baubranche, aber nach wie vor spielt die Schadstoffbelastung gerade bei diesem Haustyp eine Rolle. „Bei älteren Fertighäusern, die bis etwa 1990 gebaut wurden, kommt es immer wieder vor, dass die Bewohner einen unangenehmen, manchmal sogar schimmelig-moderigen Geruch wahrnehmen“, sagt Karl H. Eberhard, Mitglied bei BIOLYSA e.V. Es komme teilweise zu gesundheitlichen Problemen. Eberhard nennt als Beispiele Atemwegserkrankungen und Hautirritationen.

Die üblichen Verursacher hinter dem Problem zu vermuten, sei indes zu kurz gedacht. Eberhard: „Ein zuerst vermuteter Schimmelpilzbefall ist meist nicht die Ursache.“ Der Grund für die Beschwerden liege vielmehr in den damals verbauten Materialien. Fertighäuser wurden und werden zum größten Teil aus Holz und Holzwerkstoffen hergestellt.

Das an sich sei zwar positiv, sagt der Fachmann von Biolysa, aber damals sei das Holz leider mit gesundheitsschädlichen Stoffen behandelt worden.
Bis in die 90er Jahre sei es gängige Praxis gewesen, das Holz mit Holzschutzmitteln zu imprägnieren. Später stellte sich dann heraus, dass diese stark gesundheitsgefährdend sind. Eberhard: „Insbesondere Pentachlorphenol (PCP) und Gamma-Hexachlorcyclohexan (Lindan) müssen in diesem Zusammenhang genannt werden.“
Auch wenn die Verwendung dieser Chemikalien heute stark eingeschränkt oder sogar verboten sei, würde man sie als Altlasten in den damals gebauten Häusern noch finden.

Darüber hinaus könne aus ebenfalls verbauten Pressspanplatten Formaldehyd ausgasen, das auch als Auslöser verschiedener gesundheitlicher Beschwerden bekannt sei.
Laut dem Dortmunder Baubiologen Karl H. Eberhard stamme der typische muffige „Fertighausgeruch“ aus den phenolhaltigen Harnstoffklebern dieser Bauplatten.
Eberhard: „Diese bilden sich erst nach mehreren Jahren durch chemische Reaktionen. „Neben der Gesundheit werde dabei auch der Alltag der Menschen gestört.
Eberhard: „Soziale Isolation kann die Folge sein - Kinder werden beispielsweise oft von ihren Kameraden verspottet und gemieden, im Extremfall will niemand mehr mit den Leuten zu tun haben."
Wichtig sei in so einem Fall eine geeignete Sanierungsstrategie.

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