Thursday, November 17, 2011

Energiesparlampe – die richtige „Leuchte“ zum gesunden Wohnen?

Richtig ist, dass die meisten der Energiesparlampen (ESL) Strom sparen − als Leuchtkörper aber versagen sie kläglich. Befürworter der ESL gehen von 80 % Energieeinsparung aus. Da die Sparlampen meist weniger hell sind als Glühbirnen und während der Lebensdauer auch noch an Helligkeit nachlassen, werden oft mehr Leuchten benutzt oder ESL mit hohen Wattzahlen.
ÖKO−TEST hat deshalb schon 2008 für die Berechnung der Energieeffizienz die Differenzen in der Helligkeit mit einbezogen. Damit bringen es die Leuchten nur noch auf etwa 50 Prozent Energieeinsparung. Einzelne „Sparbirnen“ verbrauchen gar mehr Strom als Glühbirnen und kosten mehr. Zudem ist die Lebensdauer der ESL weit geringer als von den Herstellern angegeben und der ökologische Nutzen fraglich:„ Auch die deutlich höheren Umweltbelastungen bei der Herstellung der ESL werden in den Milchmädchenrechnungen zum reinen End-Energieverbrauch meist völlig vernachlässigt:
Die Herstellung ist zehn- bis vierzigfach aufwändiger als die der Glühbirne, es werden giftige Inhaltsstoffe benutzt wie diverse Schwermetalle, Kunststoffe, Klebstoffe.“
Bedenklich vor einem Einsatz der ESL istimmer auch das menschliche Verhalten: Sparlampen animieren dazu, Licht einfach brennen zu lassen, weil viele denken „sie brauchen ja kaum Strom“. Und weil sie als Leuchten gelten, deren Lebensdauer bei häufigen Schaltzyklen massiv verkürzt wird, die man daher lieber länger brennen lassen sollte.

Allgemein führen die ESL zu einer eher verschwenderischen Beleuchtung, weil sie ein gutes „Energiegewissen“ suggerieren. In der Praxis kann deshalb ein Haushalt mit höchstens 1 % Stromeinsparung rechnen, weil die Be-leuchtung sowieso nur etwa 10 % des Haus-Stromverbrauchs beträgt. Es müssen aber deutliche Mehrkosten beim Einkauf von ESL dagegen gerechnet werden. Mit dem konsequenten Abstellen aller Stand-By-Geräte könnte jeder wesentlich mehr einsparen.

Auch gesundheitlich sind die ESL problematisch, denn ihre Vorschaltgeräte verursachen elektromagnetische Felder, die z. B. zu Kopfschmerzen, Depressionen und Unruhe führen können. Die Strahlung in der Nähe der Leuchten ist ähnlich der Strahlung eines DECT-Schnurlostelefons. Jede Sparlampe ist also ein kleiner Radiosender, der einen aggressiven 100 Hertz-Ton in die Runde sendet. Viele Menschen achten beim Kauf eine Computermonitors auf ein TCO-Siegel, welches Strah-lungsarmut bescheinigt, bei der Wahl ihrer Leuchten leider nicht. Eine einzige Sparlampe am Büroarbeitsplatz macht den Effekt eines strahlungsarmen Bildschirms zunichte.
Etwa 10 % aller Menschen sind zudem elektrosensibel, das heißt, sie haben je nach Grad ihrer Empfindlichkeit oft massive gesundheitliche Beschwerden und Konzent-rationsstörungen in der Nähe von elektrischen Geräten und besonders bei Sparlampen. Gerade bei jungen Menschen, deren Hörvermögen noch optimal funktioniert, werden zusätzlich mit Pfeif- und Fieptönen nahe der Ult-raschallfrequenzen belästigt. Auch Hunde haben damit keine Freude.
Zudem flimmern ESL mit einer Frequenz, die auffallend häufig bei Epileptikern zu Vorstufen eines epileptischen Anfalls führt. Einen weiteren Negativpunkt ist das Farbspektrum der ESL weicht deutlich ab von dem von Glühbirnen und ist Welten entfernt von Tageslicht: Der erhöhte Blau-anteil des ESL-Lichtes bei gleichzeitigem Fehlen der meisten Rot- und Gelbtöne erzeugt beim Menschen Aktivitätsstress. Über eine Stimulation der Hypophyse und eine Dämpfung der Melatoninproduktion der Zirbeldrüse entstehe so oft eine dauerhafte Veränderung des Hor-monhaushaltes. Die Folgen seien Schlafstörungen und eine Erhöhung des Krankheitsrisikos (Schwächung des Immunsystems).
Letztendlich sind die ESL auch noch umweltschädlich, wenn sie kaputt sind, weil sie 2 –5 mg Quecksilber enthalten. Das gelangt in die Umwelt, wenn sie, wie in 80 % der Fälle, einfach im Hausmüll entsorgt werden, anstatt ordentlich zum Recycling gegeben zu werden.

Nach dem Verbot der normalen Glühbirnen hat man trotzdem eine Alternative zu den ESL: Zwar kann Kunstlicht kein Tageslicht ersetzen, aber es gibt Leuchtkörper, die, wie die Glühbirnen, wenigstens annähernd Licht mit einem ähnlichen Farbspektrum wie die Sonne spenden, ohne besonderen Elektrosmog zu erzeugen. Zur Zeit sind Hochvolt-Halogen-Leuchten eine gute Lichtquelle für möglichst naturnahes Kunstlicht. Das Spektrum ist ähnlich dem Sonnenlicht, sie flimmern nicht.
Außer geringen elektrischen Wechselfeldern erzeugen sie keinen weiteren Elektrosmog und sie enthalten keine Schadstoffe.“
LED-Leuchten seien momentan noch nicht so ausgereift, dass man sie als wirkliche Alternative zu ESL verwenden könnte – auch LEDs bräuchten zur Zeit noch elektroni-sche Vorschaltgeräte gegen das Flimmern des Wechsel-stroms und das Farbspektrum sei nicht vergleichbar mit dem natürlichem Licht. Zudem würden billige Netzteile für LED-Lampen genau den Strom verschwenden, den man vermeintlich einspare.
LED-Leuchten sind zweifelsohne die Zukunft der künstlichen Beleuchtung, aber es gibt an ihnen noch einiges zu verbessern. Man sollte noch ein oder zwei Jahre warten, bevor man sie sich ins Haus holt!
Detailliertere Tipps können Interessierte bei der Beratungsstelle von Biolysa e.V. Dortmund unter Telefon: 0231/200 87 47 und im Internet unter www.baubiologie-dortmund.de oder www.biolysa.de erfahren. Eberhard ist Mitglied im GenerationenCenter Dortmund-Hörde wo er regelmäßige kostenfreie baubiologische Beratungen durchführt.

Tuesday, November 01, 2011

Radon - ein Edelgas in Boden und Haus

Lungenkrebs ist in Deutschland eine häufige Todesursache. Neben Rauchern sind auch Bewohner von Häusern betroffen, in die aus dem Erdreich kommendes Radon eindringt. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 7-10% der Lungenkrebsfälle in Deutschland auf das Edelgas und dessen Zerfallsprodukte zurückgeführt werden können. Mit diesem Thema beschäftigen sich auch Baubiologen. Die Messung der Radonkonzentration in Wohnhäusern ist Bestandteil des Standards der Baubiologischen Messtechnik.

Radon und Zerfallsprodukte
Radon ist ein Zerfallsprodukt des im Boden vorkommenden Uran-235, welches über Radium-226 zu dem Edelgas Radon-222 zerfällt. Die Halbwertszeit des Radon-222 beträgt 3,8 Tage. Unter Normalbedingungen ist das Gas farb-, geruch- und geschmacklos, kann also mit den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden.
Radon-222 zerfällt unter Freisetzung von Helium-Ionen, sogenannten Alpha-Teilchen, die zu den ionisierenden Strahlen gehören. Wird Radon eingeatmet, schädigt diese Strahlung das Lungengewebe.

Häuser in Mittelgebirgen betroffen.
Die Vorkommen an Radon-Gas in Deutschland sind nicht flächendeckend. Sie konzentrieren sich in den Mittelgebirgen und sind abhängig vom Auftreten bestimmter Gesteinsarten und der Beschaffenheit der Böden. Im Internet zeigt die „ Radonkarte Deutschland“ eine landkreisbezogene Prognose, die auf die Radonkonzentration in der jeweiligen Region verweist.
„Liegt das eigene Haus in dem betroffenen Gebiet, hängt das Auftreten des Radons in den eignen vier Wänden vom Bauzustand ab. Ungenügend abgedichtete, erdberührte Hauspartien wie die Bodenplatte führen dazu, dass Bodenluft eintritt und damit womöglich zur unsichtbaren Gefahr wird.

Gesetzliche Regelungen mit verbindlichen Grenzwerten existieren in Deutschland nicht. Eine Empfehlung der deutschen Strahlenschutzkommission erklärt jedoch Dauermesswerte von etwa 250 Becquerel pro Kubikmeter als schädlich. Man geht auch davon aus, dass das Lungenkrebsrisiko mit jedem Anstieg um 100 Becquerel pro Kubikmeter um 10% zunimmt. Werden kritische Messwerte erreicht, sollten Maßnahmen zur Verringerung des Strahlungsrisikos ergriffen werden. Mit verschiedenen lüftungs- und bautechnischen Methoden und der Abdichtung von Rissen und Fugen in der Bodenplatte kann das Radon dauerhaft aus dem Gebäude herausgehalten werden. Ist das nicht möglich, muss zumindest eine Aufkonzentration und ein Aufsteigen des Gases in höher liegende Wohnräume verhindert werden.

Empfohlen wird den Bewohnern in gefährdeten Landstrichen oder Menschen mit ungeklärten Lungenkrebsursachen die Untersuchung ihres Hauses auf Radon.
Karl H. Eberhard Baubiologe