Sunday, September 30, 2012

Schimmel im Neubau! Ist das Schicksal?

Der Bau eines Hauses ist für viele Menschen ein großer Traum. Und wer sich diesen Traum erfüllt, der wird das voraussichtlich nur einmal im Leben umsetzen. Deswegen wird viel Zeit für die Planung und Gestaltung investiert. Schließlich geht es auch um große Geldsummen. Natürlich steht auch der gesundheitliche Aspekt für viele Hausbauer im Fokus. Nur denken die wenigsten zukünftigen Hausbesitzer im Zusammenhang mit ihrem neuen Haus an Schimmelpilze. Doch wenn einige Aspekte beim Bau nicht beachtet werden, kann sich in kürzester Zeit der Schimmelpilz im neuen Zuhause ausbreiten. Wie kann es dazu kommen? Damit Schimmelpilze im Gebäude überhaupt wachsen können, benötigen Sie ausreichend Wasser. Beim Bau von massiv gefertigten Häusern kommen einige Liter Wasser ins Gebäude. Da sind beispielhaft folgende Quellen zu nennen: Beton, Mörtel, Wandputz, Estrich u.a. So kann sich die eingebrachte Wassermenge auf ca.90 Liter pro Quadratmeter summieren, weiß der Baubiologe und Sachverständige Karl H. Eberhard von Biolysa e.V. zu berichten. Entscheidend ist, dass dieses Wasser auch wieder aus dem Haus entweichen kann. Und da liegt heute oft das Problem. Ein Haus wird aus wirtschaftlichen Gründen in kürzester Zeit hochgezogen und die Fenster und Türen eingebaut. Aus Energiespargründen soll die Außenhülle des Hauses möglichst dicht sein. Was aus energetischer Sicht gut ist, ist aber aus feuchtetechnischer Sicht fatal. Das Wasser aus der Bausubstanz wird an die Raumluft abgegeben und erhöht somit die Raumluftfeuchte. Wird jetzt nicht dafür gesorgt, dass die Feuchtigkeit aus dem Haus entweichen kann, kommt es innerhalb kürzester Zeit zu einer Schimmelpilzbildung. Diese Schimmelpilzbildung kann zu Beginn unentdeckt bleiben, wenn zum Beispiel zunächst Hohlräume oder die Estrichdämmung betroffen sind. Es muss also darauf geachtet werden, dass das Haus ausreichend gelüftet wird. Auch eine technische Trocknung kann durchaus sinnvoll sein. Es gibt aber bei neuen Häusern auch andere Ursachen für Schimmelpilzbildungen. So können undichte Frisch- oder Abwasserleitungen dafür sorgen, dass Wasser in die Bausubstanz gelangt. Sollte es zu einem Schimmelpilzschaden gekommen sein, sollten Sie unverzüglich handeln. Als erstes sollten Sie einen unabhängigen Sachverständigen oder Baubiologen zu Rate ziehen. Er kann unabhängig von wirtschaftlichen Interessen die richtigen Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise geben und die Sanierung begleiten. Wichtig ist, dass der Schimmelpilzbefall fach- und sachgerecht entfernt wird. Natürlich ist es auch zwingend erforderlich, die Ursache zu erkennen und zu beseitigen. Nach der erfolgten Sanierung sollte der Baubiologe mit einer Freimessung den Sanierungserfolg überprüfen. So können Sie sicher sein, dass es keine verdeckten Gesundheitsgefahren in Ihrem neuen Zuhause durch Schimmelpilze mehr gibt. Karl Heinz Eberhard Baubiologe IBN

Saturday, May 19, 2012

Steigender Elektrosmog im Haushalt durch neue Funkanwendungen

Mehr und mehr ziehen neue Funktechnologien in unsere Häuser ein, sozusagen als kleine Brüder der großen Mobilfunksysteme mit ihren Antennen auf vielen höheren Häusern und Handys an den Ohren fast aller Bundesbürger. Funk wird mittlerweile, neben dem schnurlosen Telefonieren in Häusern mit DECT-Telefonen, vor allem für die kabellose Übertragung von Daten verwendet. Das uns hier am häufigsten begegnende System heißt WLAN (engl. Wireless Local Area Network = drahtloses lokales Netzwerk). Der Baubiologe und Mitglied von Biolysa e.V. Karl Eberhard mahnt: „Solche und andere Indoor-Funktechniken warten drinnen oft mit stärkeren Feldbelastungen auf als der gesamte Mobilfunk von draußen, die Nähe ist entscheidend, die Platzierung im Haus oder beim Nachbarn. Grund genug, sich dem möglichst zu entziehen, oft hat man es selbst in der Hand, man muss es nur wissen und darauf achten.“ Eberhard zählt weitere Funk-Anwendungen im Haushalt auf und empfiehlt: • Mobiltelefone / Handy Eine der stärksten Strahlenquellen beim Telefonieren, sollte im Haus nicht benutzt werden. • DECT-Funktelefon Diese stärkste Dauer-Funkbelastung im Haus meiden. Besser: Schnurgebundene Telefone oder strahlungsarme Funktelefone verwenden. • Babyphone Gerade bei Babys sollte auf Funktechnik möglichst verzichtet werden. Bei Bedarf strahlungsarme, getestete Geräte verwenden, auf keinen Fall hier dauersendende DECT-Technik nutzen! • Handfunkgeräte (Walkie-Talkies) Für Kinder nicht zu empfehlen, da hohe Funkstrahlung. • Bluetooth als Funkverbund vom PC zu Peripheriegeräten Besonders die Funkbelastung für den Körper bei der Nutzung als Kopfhörer vermeiden • Mikrowellengeräte Geben intensive elektromagnetische Wellen ab (sog. Leckstrahlung), sollten aus der Küche verbannt werden • Funkmaus, Tastatur und ähnliche Anwendungen mit Funkkontakt. Sind normalerweise keine Daueremittenten, aber wegen der körpernahen Anwendung zu vermeiden. Besser Kabel verwenden oder falls nötig Infrarottechnik. • Kopfhörer und Lautsprecher sollten besser mit Kabel genutzt werden. Bei schnurloser Nutzung ist nur die Infrarottechnik zu empfehlen. • Alarmanlagen mit Infrarotmelder sind unkritisch. Keine sonstige Funktechnik nutzen. • Verbrauchsablese-Geräte „Smartmeter“: Funkzähler, die sich an Heizkörpern, Gas-, Wasser- oder Stromzählern befinden, geben in der Regel kurze Impulse zur Datenübermittlung ab. Je nach Technik ist das Übertragungsintervall unterschiedlich. Monatlich, täglich oder aber auch nonstop. Meiden Sie Dauersender. • TV- und Sat-Anlagen sollten unbedingt mit Kabel genutzt werden, da ansonsten Dauersender erforderlich wären. • Sonstige Anwendungen mit Funksteuerung: Garagentoröffner, Funksteckdose, Funk-Klingel sind unkritischer, da nur ein kurzer Funkimpuls bei Nutzung erfolgt Als größtes Problem sieht Eberhard jedoch die eingangs genannte WLAN-Technik (Synonym auch WiFi), die immer häufiger Einzug in unser Wohnumfeld findet. Der baubiologische Messtechniker berichtet von seinen Erfahrungen: „DSL zur schnellen Datenübertragung bei der Internet-Nutzung ist allgegenwärtig, und so gut wie immer steckt im DSL-Router auch ein aktiver WLAN-Dauersender (was manchen Nutzern aber noch nicht einmal bewusst ist) zum mobilen „Surfen“ mit dem Laptop oder dem Smartphone.“ Auch bei vielen neuen Multimedia-Geräten mahnt Eberhard zur Vorsicht: “Hier war ich oft überrascht! Viele haben einen Sender und funken munter drauf los - rund um die Uhr! Die meisten PC und tragbaren Computer sowie Drucker und Scanner sind heutzutage mit WLAN ausgestattet. Aber auch Spielekonsolen und Musikanlagen haben oft WLAN-Sender!“ Hinzu kommt aktuell der Boom der Smartphones, die mit ihren zusätzlichen Anwendungen und Apps ständig Funkverbindungen aufbauen mit Mobilfunk oder auch mit WLAN. Zusammenfassend die Tipps vom Experten zur Vermeidung von Elektrosmog durch Funkwellen • Generell leitungsgebundenen Datenübertragungssystemen Vorrang geben • Auf Alternativen ohne WLAN zurückgreifen. Das Internet über Kabel statt WLAN nutzen. Zumindest jedoch die Sendeleistung reduzieren und eine Nachtabschaltung aktivieren. Oder falls mit Kabel nicht möglich DLAN (Verbindung über das Stromnetz) nutzen. Hier ist die Belastung wesentlich geringer. Auch diese Technik sollte nur bei Nutzung aktiviert sein. • Geräte mit Funktechnologien sind keine Spielzeuge. Kinder sollten diese unbedingt meiden. • Spielekonsolen sind oft mit WLAN ausgestattet und senden ständig. Für einige gibt es Adapter für die Verkabelung. Ansonsten sollte auf Alternativen ohne WLAN zurückgegriffen werden. • Unproblematisch sind die neusten Technologien auf Infrarot-Basis. • Viele Geräte, die mit drahtlosem Netzwerk (WLAN, WiFi, Bluetooth) arbeiten, wie z.B. Drucker und Scanner, lassen sich auch verkabeln. Unbedingt die WLAN-Funktion abstellen. • Räume oder Wände eventuell gezielt abschirmen, falls die WLAN-Wellen von draußen oder von Nachbarn kommen; hierzu zunächst unbedingt Strahlungsmessungen durchführen lassen Der Elektrosmog-Experte erläutert den Hintergrund: „Es treten durch die WLAN-Sender in einigen Metern Entfernung Strahlungsstärken um 1000 µW/m² auf, vergleichbar mit denen in einigen Dutzend oder auch über hundert Metern um Mobilfunk-Sender herum. Bei solchen Werten warnt bezüglich des Mobilfunks bereits die Bundesärztekammer, Hirnstromveränderungen oder andere biologische Effekte sind belegt. Detailliertere Tipps können Interessierte bei der Beratungsstelle von Biolysa e.V. Dortmund unter Telefon: 0231/200 87 47 und im Internet unter www.biolysa.de / www.baubiologie-dortmund.de erfahren. Eberhard ist Mitglied im GenerationenCenter Dortmund-Hörde wo er regelmäßige kostenfreie baubiologische Beratungen durchführt.

Sunday, March 11, 2012

Schimmel und Bakterien im Haushalt

"Igittigitt" ist häufig die erste Reaktion, wenn Schimmel und Bakterien im Haushalt eine sicht- oder riechbare Spur hinterlassen haben. Aber wie ist es dazu gekommen und was ist mit den zunächst unsichtbaren Schimmelsporen, Bakterien, Keimen und Co.? Woher kommen die ungeliebten und gefürchteten Missetäter um sich dann in verschiedenen Ecken unseres zivilisierten Haushaltes niederzulassen?

Normale Schimmelsporen und Bakterien gibt es in einer relativ niedrigen Dosierung grundsätzlich fast überall; es ist die Frage des Nahrungsangebotes und der von uns angebotenen Lebensumstände, die die ungewünschten Mitbewohner zum Bleiben und Wachsen veranlassen.

Treffen z.B. Schimmelsporen auf feuchte und evt. noch schlecht belüftete Stellen bei Zimmertemperatur, ist schon eine der günstigsten Wachstumbedingungen gegeben. Gibt es zusätzlich noch Nahrung in Form von organischem Material aus Staub, Haut und Haaren, Nahrungsmitteln oder Spülresten, Ablagerungen mit Seife, Fett oder diversem organischen Schmutz, hat der Schimmel schon beste Wachstumsbedingungen!

An Lebensmitteln direkt kennen wir den Schimmel beispielsweise im Brot, in der Marmelade, auf verderbendem Obst und falsch gelagerten Lebensmitteln. Neben der enthaltenen oder nicht entweichenden Feuchtigkeit kann z.B. die Schimmelanfälligkeit noch befördert werden durch den Eintrag von Verderbnis förderndem Fremdmaterial. (Messer und Löffel werden nacheinander für die Entnahme verschiedener Lebensmittel benutzt und kommen vllt. noch zusätzlich per 'Ablecken' mit Verdauungsenzymen in Kontakt...)
Erste Regel zur Vermeidung toxischer Schäden in unserem menschlichen Organismus: Bei jeglichem Schimmel an Lebensmitteln: Vernichten! Egal ob wir den Schimmel nur an einer Seite entdecken, das nicht sichtbare Pilzmyzeel hat das Lebensmittel im Zweifelsfall unsichtbar gänzlich durchzogen! Ob Brot, Marmelade, Saucen, Käse, Quark, Früchte oder sonstige Lebensmittel; Jeweils komplett entsorgen!

Wo finden wir denn sonst noch bevorzugt Schimmel, im Zweifelsfalle in Tateinheit mit sich gern hinzu gesellenden Bakterien und Keimen etc.?
Gute Lebensbedingungen gibt es an und in Abflüssen in Küche, Bad und WC, an Dichtungen von Kühlschränken und Wasch und Spülmaschinen; bei Waschmaschinen auch im Einfüllbereich der Waschmittel und Zusätze. Daher macht es im Sinne der Hygiene durchaus Sinn, Wäsche die dies verträgt, mit 60° oder 90°C zu waschen, weil erst bei diesen Temperaturen gewachsene Schimmel- und Bakterienkulturen aus der Waschmaschine beseitigt werden können.
Zusätzlich ist es bei Kühlschrank, Wasch- und Spülmaschine sinnvoll wg. des Tauwassers bzw. grundsätzlich vorhandener Feuchtigkeit, den Kühlschrank alle 4-6 Wochen innen + Dichtung, bei der Wasch- und Spülmaschine alle ereichbaren Dichtungen und Waschmittel-Einfüllarmaturen, jeweils mit einem normalen ungiftigen Haushaltreiniger (z.b. Essigreiniger) zu reinigen.

Ein idealer Ort für Schimmel und Bakterien sind naturgemäß Abfall- und Bio-Abfalleimer, aber auch Spülbürste, Spülschwamm, Spültuch- und lappen! Gerade hier zeigen Untersuchungen tatsächlich ein schnell wachsendes gigantisches Bakterien- und Keimpotenzial! Wer also nach dem Spülen, mit dem Spülschwamm noch die anliegenden Arbeitsflächen schön sauber putzt, hat große Chancen ein reiches Bakterienpotenzial über die Arbeitsflächen verteilt zu haben...
Also, Abfalleimer nach Benutzung sauber halten und Spülschwamm und –lappen nach jedem Spülen austauschen bzw. waschen! Ähnliche Vorgehensweise empfiehlt sich bei entsprechender Nutzung auch bei Hand- und Trockentüchern und selbstredend bei Bodentüchern...

Im übrigen ist ein durchaus sinnvoller Komposthaufen, direkt neben dem Küchenfenster oder der Küchentür wg. eben stark vermehrtem Schimmelaufkommen, nicht der ideale Ort.

Ehe wir uns weiter mit Bakterien, Keimen und Co. befassen, halten es die Baubiologen und Sachverständigen Thomas Jockel und Wolfgang Philipp für wichtig mit einem Mißverständnis aufzuräumen: "Es ist überhaupt nicht sinnvoll und gesundheitlich nicht erwünscht eine Sterilität im Haushalt zu erreichen, sondern es geht darum eine normale Haushaltshygiene herzustellen! Das heißt völlig normale Bakterien und Keime auf ein ungefährliches Normalmaß zu reduzieren!"
Und dies sollte man mit einfachen Haushaltreinigern (z.B. Essigreiniger) ohne allergieauslösende Zusatzstoffe bewerkstelligen. Würden wir um uns herum im Haushalt weitgehende Sterilität herstellen wollen, müssten wir bei uns selbst mit einerseits unausgelastetem und andererseits immer mehr übberschießendem Immunsystem mit allen unangenehmen Formen rechnen müssen.

Ist allerdings ein Haushaltmitglied z.B. an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt, macht es Sinn im Sanitärbereich mit Desinfektionsmitteln zu arbeiten, weil diese Bakterien und Keime in solch großer Anzahl und Aggressivität ausgeschieden werden, dass aus vorbeugendem Ansteckungsschutz dann diese Mittel zur Reinigung und Desinfektion eingesetzt werden sollten.

Dort, wo im übrigen häufig hohe Bakterien- und Keimzahlen vermutet werden, nämlich auf der Toilettenbrille, zeigen Untersuchungen in Haushalten regelmäßig ein harmloses Ergebnis. Das könnte darin begründet liegen, dass Bakterien und Keime ein durchaus feuchtes Klima zur Vermehrung benötigen. – Wiewohl sollte der alte Satz: 'Nach dem Toilettengang und vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen!' selbstverständlich einen Hauptübertragungweg für Darmkeime ausschließen helfen.

Feuchtigkeit finden wir zusammen mit Küchen- und Fettdunst naturgemäß (neben dem Bad), in unseren Küchen vor. Zusätzlich befindet sich dort, viel häufiger als vermutet, ein weiterer unsichtbarer Ansteckungsherd: Im Tauwasser von Tiefkühlprodukten und regelmäßig bei Geflügel (neben verdorbenen oder schlecht gekühlten Milch- und Eierspeisen), Salmonellen als Ursache für häßliche und je nach Lage auch lebensbedrohliche Magen-Darm Erkrankungen mit bekannten Ausdrucksformen...

Dies läßt sich einerseits durch konsequente und getrennte Benutzung von Küchengerät verhindern und andererseits durch gründliches und heißes Abwaschen aller in Kontakt gekommenen Teile: Messer, Schüssel, Sieb, Arbeitsbrett, Spüle, Wasserhahn, Hände(!) etc. (Das Geflügel nur durchgegart genossen werden sollte, ist ja allgemein bekannt)

Zum Schluß sei noch einmal auf die allgemeine Reinigung von Böden, Wänden und Flächen in haushaltrelevanten Bereichen eingegangen; Zur Einhaltung einer Haushalthygiene reicht auch hier ein Haushaltreiniger ohne große Zusatzchemie vollkommen aus!

Zur Vermeidung von Schimmel, Bakterien und Co. im Haushalt, empfehlen wir ausreichende Haushaltshygiene mit Köpfchen, aber Desinfektion nur so wenig wie nötig!"

Karl H. Eberhard

Thursday, November 17, 2011

Energiesparlampe – die richtige „Leuchte“ zum gesunden Wohnen?

Richtig ist, dass die meisten der Energiesparlampen (ESL) Strom sparen − als Leuchtkörper aber versagen sie kläglich. Befürworter der ESL gehen von 80 % Energieeinsparung aus. Da die Sparlampen meist weniger hell sind als Glühbirnen und während der Lebensdauer auch noch an Helligkeit nachlassen, werden oft mehr Leuchten benutzt oder ESL mit hohen Wattzahlen.
ÖKO−TEST hat deshalb schon 2008 für die Berechnung der Energieeffizienz die Differenzen in der Helligkeit mit einbezogen. Damit bringen es die Leuchten nur noch auf etwa 50 Prozent Energieeinsparung. Einzelne „Sparbirnen“ verbrauchen gar mehr Strom als Glühbirnen und kosten mehr. Zudem ist die Lebensdauer der ESL weit geringer als von den Herstellern angegeben und der ökologische Nutzen fraglich:„ Auch die deutlich höheren Umweltbelastungen bei der Herstellung der ESL werden in den Milchmädchenrechnungen zum reinen End-Energieverbrauch meist völlig vernachlässigt:
Die Herstellung ist zehn- bis vierzigfach aufwändiger als die der Glühbirne, es werden giftige Inhaltsstoffe benutzt wie diverse Schwermetalle, Kunststoffe, Klebstoffe.“
Bedenklich vor einem Einsatz der ESL istimmer auch das menschliche Verhalten: Sparlampen animieren dazu, Licht einfach brennen zu lassen, weil viele denken „sie brauchen ja kaum Strom“. Und weil sie als Leuchten gelten, deren Lebensdauer bei häufigen Schaltzyklen massiv verkürzt wird, die man daher lieber länger brennen lassen sollte.

Allgemein führen die ESL zu einer eher verschwenderischen Beleuchtung, weil sie ein gutes „Energiegewissen“ suggerieren. In der Praxis kann deshalb ein Haushalt mit höchstens 1 % Stromeinsparung rechnen, weil die Be-leuchtung sowieso nur etwa 10 % des Haus-Stromverbrauchs beträgt. Es müssen aber deutliche Mehrkosten beim Einkauf von ESL dagegen gerechnet werden. Mit dem konsequenten Abstellen aller Stand-By-Geräte könnte jeder wesentlich mehr einsparen.

Auch gesundheitlich sind die ESL problematisch, denn ihre Vorschaltgeräte verursachen elektromagnetische Felder, die z. B. zu Kopfschmerzen, Depressionen und Unruhe führen können. Die Strahlung in der Nähe der Leuchten ist ähnlich der Strahlung eines DECT-Schnurlostelefons. Jede Sparlampe ist also ein kleiner Radiosender, der einen aggressiven 100 Hertz-Ton in die Runde sendet. Viele Menschen achten beim Kauf eine Computermonitors auf ein TCO-Siegel, welches Strah-lungsarmut bescheinigt, bei der Wahl ihrer Leuchten leider nicht. Eine einzige Sparlampe am Büroarbeitsplatz macht den Effekt eines strahlungsarmen Bildschirms zunichte.
Etwa 10 % aller Menschen sind zudem elektrosensibel, das heißt, sie haben je nach Grad ihrer Empfindlichkeit oft massive gesundheitliche Beschwerden und Konzent-rationsstörungen in der Nähe von elektrischen Geräten und besonders bei Sparlampen. Gerade bei jungen Menschen, deren Hörvermögen noch optimal funktioniert, werden zusätzlich mit Pfeif- und Fieptönen nahe der Ult-raschallfrequenzen belästigt. Auch Hunde haben damit keine Freude.
Zudem flimmern ESL mit einer Frequenz, die auffallend häufig bei Epileptikern zu Vorstufen eines epileptischen Anfalls führt. Einen weiteren Negativpunkt ist das Farbspektrum der ESL weicht deutlich ab von dem von Glühbirnen und ist Welten entfernt von Tageslicht: Der erhöhte Blau-anteil des ESL-Lichtes bei gleichzeitigem Fehlen der meisten Rot- und Gelbtöne erzeugt beim Menschen Aktivitätsstress. Über eine Stimulation der Hypophyse und eine Dämpfung der Melatoninproduktion der Zirbeldrüse entstehe so oft eine dauerhafte Veränderung des Hor-monhaushaltes. Die Folgen seien Schlafstörungen und eine Erhöhung des Krankheitsrisikos (Schwächung des Immunsystems).
Letztendlich sind die ESL auch noch umweltschädlich, wenn sie kaputt sind, weil sie 2 –5 mg Quecksilber enthalten. Das gelangt in die Umwelt, wenn sie, wie in 80 % der Fälle, einfach im Hausmüll entsorgt werden, anstatt ordentlich zum Recycling gegeben zu werden.

Nach dem Verbot der normalen Glühbirnen hat man trotzdem eine Alternative zu den ESL: Zwar kann Kunstlicht kein Tageslicht ersetzen, aber es gibt Leuchtkörper, die, wie die Glühbirnen, wenigstens annähernd Licht mit einem ähnlichen Farbspektrum wie die Sonne spenden, ohne besonderen Elektrosmog zu erzeugen. Zur Zeit sind Hochvolt-Halogen-Leuchten eine gute Lichtquelle für möglichst naturnahes Kunstlicht. Das Spektrum ist ähnlich dem Sonnenlicht, sie flimmern nicht.
Außer geringen elektrischen Wechselfeldern erzeugen sie keinen weiteren Elektrosmog und sie enthalten keine Schadstoffe.“
LED-Leuchten seien momentan noch nicht so ausgereift, dass man sie als wirkliche Alternative zu ESL verwenden könnte – auch LEDs bräuchten zur Zeit noch elektroni-sche Vorschaltgeräte gegen das Flimmern des Wechsel-stroms und das Farbspektrum sei nicht vergleichbar mit dem natürlichem Licht. Zudem würden billige Netzteile für LED-Lampen genau den Strom verschwenden, den man vermeintlich einspare.
LED-Leuchten sind zweifelsohne die Zukunft der künstlichen Beleuchtung, aber es gibt an ihnen noch einiges zu verbessern. Man sollte noch ein oder zwei Jahre warten, bevor man sie sich ins Haus holt!
Detailliertere Tipps können Interessierte bei der Beratungsstelle von Biolysa e.V. Dortmund unter Telefon: 0231/200 87 47 und im Internet unter www.baubiologie-dortmund.de oder www.biolysa.de erfahren. Eberhard ist Mitglied im GenerationenCenter Dortmund-Hörde wo er regelmäßige kostenfreie baubiologische Beratungen durchführt.

Tuesday, November 01, 2011

Radon - ein Edelgas in Boden und Haus

Lungenkrebs ist in Deutschland eine häufige Todesursache. Neben Rauchern sind auch Bewohner von Häusern betroffen, in die aus dem Erdreich kommendes Radon eindringt. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 7-10% der Lungenkrebsfälle in Deutschland auf das Edelgas und dessen Zerfallsprodukte zurückgeführt werden können. Mit diesem Thema beschäftigen sich auch Baubiologen. Die Messung der Radonkonzentration in Wohnhäusern ist Bestandteil des Standards der Baubiologischen Messtechnik.

Radon und Zerfallsprodukte
Radon ist ein Zerfallsprodukt des im Boden vorkommenden Uran-235, welches über Radium-226 zu dem Edelgas Radon-222 zerfällt. Die Halbwertszeit des Radon-222 beträgt 3,8 Tage. Unter Normalbedingungen ist das Gas farb-, geruch- und geschmacklos, kann also mit den menschlichen Sinnesorganen nicht wahrgenommen werden.
Radon-222 zerfällt unter Freisetzung von Helium-Ionen, sogenannten Alpha-Teilchen, die zu den ionisierenden Strahlen gehören. Wird Radon eingeatmet, schädigt diese Strahlung das Lungengewebe.

Häuser in Mittelgebirgen betroffen.
Die Vorkommen an Radon-Gas in Deutschland sind nicht flächendeckend. Sie konzentrieren sich in den Mittelgebirgen und sind abhängig vom Auftreten bestimmter Gesteinsarten und der Beschaffenheit der Böden. Im Internet zeigt die „ Radonkarte Deutschland“ eine landkreisbezogene Prognose, die auf die Radonkonzentration in der jeweiligen Region verweist.
„Liegt das eigene Haus in dem betroffenen Gebiet, hängt das Auftreten des Radons in den eignen vier Wänden vom Bauzustand ab. Ungenügend abgedichtete, erdberührte Hauspartien wie die Bodenplatte führen dazu, dass Bodenluft eintritt und damit womöglich zur unsichtbaren Gefahr wird.

Gesetzliche Regelungen mit verbindlichen Grenzwerten existieren in Deutschland nicht. Eine Empfehlung der deutschen Strahlenschutzkommission erklärt jedoch Dauermesswerte von etwa 250 Becquerel pro Kubikmeter als schädlich. Man geht auch davon aus, dass das Lungenkrebsrisiko mit jedem Anstieg um 100 Becquerel pro Kubikmeter um 10% zunimmt. Werden kritische Messwerte erreicht, sollten Maßnahmen zur Verringerung des Strahlungsrisikos ergriffen werden. Mit verschiedenen lüftungs- und bautechnischen Methoden und der Abdichtung von Rissen und Fugen in der Bodenplatte kann das Radon dauerhaft aus dem Gebäude herausgehalten werden. Ist das nicht möglich, muss zumindest eine Aufkonzentration und ein Aufsteigen des Gases in höher liegende Wohnräume verhindert werden.

Empfohlen wird den Bewohnern in gefährdeten Landstrichen oder Menschen mit ungeklärten Lungenkrebsursachen die Untersuchung ihres Hauses auf Radon.
Karl H. Eberhard Baubiologe

Saturday, August 27, 2011

Alles Nano – oder was?

Die Nano-Technologie gilt als Technologie der Zukunft. Die Nano-Partikel sind winzige Teilchen, gerade mal ein Millionstel-Millimeter groß, und mit dem bloßem Auge nicht zu erkennen. Sie sind vielseitig einsetzbar und chemische Stoffe entfalten als winzige Flocken oder mikroskopisch dünne Röhrchen ungeahnte Eigenschaften.

Fasern werden schmutzabweisend, Brillengläser kratzfest und Festplatten leistungsfähiger. In Cremes oder Lebensmitteln sorgen Nanokapseln dafür, dass Pflege- und Nährstoffe sicher ans Ziel kommen und die Produkte nicht so schnell verderben. Ein weitverbreitetes Nano-Partikel ist das Pigment Titandioxid. Als Zusatzstoff wird es überall dort verwendet, wo ein strahlend weißer optischer Eindruck erzielt werden soll, z. B. in Wandfarben, Tabletten, Zahnpasta oder Genussmitteln. Aufgrund seiner photokatalytischen Eigenschaften wird es auch als UV-Blocker in Sonnencremes verwendet.

Karl H. Eberhard, Baubiologe und Gründungsmitglied von Biolysa e.V., kommentiert die Entwicklung so: „Immer mehr Produkte enthalten Nano-Partikel und die Entwicklung der Nanotechnologie schreitet schnell voran, wobei die Risiken und Langzeitwirkungen auf Mensch und Umwelt noch nicht genügend erforscht sind.“

Nano-Partikel stehen im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden. Eine jüngst vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie an Ratten zeigte, das Titanoxid Partikel von 20 Nanometer Größe, wenn sie eingeatmet werden, die Luft-Blut-Schranke überwinden und sich in kurzer Zeit in allen Organen anreichern. Über die toxikologischen Folgen für den Organismus können die Forscher zur Zeit noch keine Aussagen machen.

Ende 2009 hat das Umweltbundesamt ein Hintergrundpapier veröffentlicht, das auf die Wissenslücken aufmerksam machte, die eine objektive Bewertung von gesundheitlichen Risiken und Gefahren beim Umgang mit Nanoprodukten erschweren. Es gilt als sicher, dass die Partikel über die Haut oder die Atemwege in den Körper eindringen können, und dass sie von Form und Struktur Asbest sehr ähnlich sind.
In den USA hat die Umweltschutzagentur EPA alle Firmen, die Nanomaterialien herstellen oder verwenden, dazu aufgerufen, Daten über diese Materialien und aufgetretene Probleme zu melden.

Um mehr Erkenntnisse über die möglichen Gefahren von Nano-Partikeln zu erhalten fördert das Bundesforschungsministerium drei Projekte. Diese sind: NanoCare, Inos und Tracer, die sich jeweils mit unterschiedlichen Materialien (Nano-Keramiken, Kohlenstoff-Nanotubes und -Nanofasern sowie Metalloxiden) beschäftigen und im Wesentlichen mögliche Expositionen und biologische Effekte erfassen und beurteilen wollen.

Detailliertere Tipps können Interessierte bei der Beratungsstelle von Biolysa e.V. Dortmund unter Telefon: 0231/200 87 47 und im Internet unter www.baubiologie-dortmund.de oder www.biolysa.de erfahren. Eberhard ist Mitglied im GenerationenCenter Dortmund-Hörde wo er regelmäßige kostenfreie baubiologische Beratungen durchführt

Friday, August 12, 2011

Krank durch Wohngifte?


Neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung spielt ein gesundes Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeld eine maßgebliche Rolle für unsere Gesundheit. Dank der Baubiologie wissen wir inzwischen allerdings, dass auch Häuser, Wohnungen und Arbeitsstätten durch vielerlei Einflüsse regelrecht krank werden können und somit ihre Schutzfunktion für die Bewohner verlieren.

Mehr als 90 % unserer Lebenszeit halten wir uns in geschlossenen Räumen auf und ca. 85 % der Menschen verlassen ihre vermeintlich schützenden Wände für weniger als eine Stunde am Tag. Die Belastungen im alltäglichen Umfeld der Menschen werden immer höher.
30 % der Bevölkerung gilt bereits als umweltkrank. Deshalb ist gerade die Qualität - die Reinheit - der Raumluft von großer gesundheitlicher Bedeutung.

„Eine erhöhte Feinstaubbelastung findet sich nicht nur in einer Raucherwohnung“, sagt der Baubiologe Karl H. Eberhard aus Hörde. Und weiter: “Nach wissenschaftlichen Untersuchungen ist die durchschnittliche Belastung der Innenraumluft in unseren Wohnungen und Büros oft bis zu 50mal höher als an viel befahrenen Straßenkreuzungen oder einer Hauptverkehrsstraße in der Innenstadt.“

Laut Eberhard liegt das an Emissionen aus Baustoffen, Farben, Tapeten, Teppichen, Spanplatten, Bodenbelägen, Einrichtungsgegenständen, Reinigungsmitteln, Laserdruckern, Kosmetika, Autoabgasen u.v.m. Immer effektivere Dämmmaßnahmen zur Vermeidung von Wärmeverlusten haben einen geringeren Luftaustausch zur Folge, so dass sich diese Schadstoffe zunehmend in der Raumluft anreichern. Zu den chemischen Substanzen kommt dann noch eine stetig steigende Belastung durch Schimmelpilze, Bakterien, Viren, Pollen oder Milben hinzu.

Das sogenannte Sick-building-Syndrom fasst eine Reihe von Krankheiten zusammen, die mit dem Aufenthalt in solchen Gebäuden in Zusammenhang stehen könnten.
Folgende Krankheitssymptome auf Grund mit Schadstoffen belasteter Raumluft wurden beschrieben:
Schlafstörungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schmerzen in Gelenken und Knochen, Kopfschmerzen, erhöhte Infektanfälligkeit, mangelndes Konzentrationsvermögen, Gedächtnisprobleme, Reizbarkeit, Schleimhautreizungen, Schwindel, Juckreiz, Augenbrennen, Zungenbrennen, Nervosität...

In unserer modernen Industriegesellschaft steigt die Anzahl chemischer Stoffe stetig an. Wir finden in allen Lebensbereichen eine Vielzahl immer neuer chemischer Substanzen. Bei vielen dieser Substanzen ist der gesundheitsgefährdende Einfluss inzwischen bekannt oder wird zumindest vermutet Unser Immunsystem wird durch die ständige Zunahme der Stoffe immer mehr gefordert und auch überfordert. Die Zunahme allergischer Reaktionen zeigt, dass schon aus Vorsorgegründen unser Körper vor zu vielen und zu hohen Dosierungen chemischer Substanzen geschützt werden sollte.


Noch einmal Karl H. Eberhard: „An eine Schadstoffbelastung ist zu denken, wenn für bestimmte Krankheitssymptome keine anderen Ursachen gefunden werden. Dann sollten Sie nicht zögern und sich fachkundige Hilfe durch einen erfahrenen Baubiologen holen.“

Wohngifte und Schadstoffbelastungen werden durch Raumluftuntersuchungen sowie Materialproben umweltanalytisch festgestellt. Wichtig sind in so einem Fall auch geeignete Sanierungsmaßnahmen.

Ihr Experte bei Wohnraumbelastungen
Karl Heinz Eberhard